Tempelberg mit Felsendom, davor die Klagemauer, rechts Touristenzugang zum Tempelberg. Auf dem Tempelberg befindet sich auch die Al Aksa-Moschee (rechts, nicht im Bild). Sie ist nach den Moscheen in Mekka und Medina die dritt wichtigste Moschee des Islam. Der Felsendom wird von Muslimen und Juden verehrt. Hier wollte Abraham seinen Sohn Isaak als Opfer darbringen und Mohamed soll von hier mit seinem Pferd in den Himmel aufgefahren sein. Im Innern des Felsendoms befinden sich Wandinschriften, die als älteste Schriften des Islams gelten - älter als die ältesten erhaltenen Koranfragmente. Eine dieser Schriften nennt “Mohammed” und dies gilt als älteste Nennung des islamischen Propheten. Nach neueren Deutungen einiger westlicher Islamwissenschaftler wird in diesem Zusammenhang aber “Mohammed” nicht als Name verwendet, sondern steht für “Der Gepriesene” und bezieht sich im weiteren Kontext auf “Jesus, den Sohn Marias”. Sie vermuten auch, dass der Erbauer des Felsendoms Abd-al Malik, ein Omajaden-Herrscher, selbst noch arabischer Christ war und den Felsendom als christliche Kirche erbaut hat. Der Islam hätte sich erst hundert Jahre später als eigenständige Religion etabliert. Einige dieser Wissenschaftler veröffentlichen ihre Forschungsergebnisse unter einem Pseudonym, da sie um ihr Leben fürchten. Der Felsendom wurde nie als Moschee benutzt und ist heute auch nur ein heiliger Schrein. Die Bauarchitektur entspricht byzantinischer Kuppelkathedralen und die heutige Fassadenverkleidung aus blauen Fliesen stammt aus dem 16. Jh.. Wer sich mehr für die Anfänge des Islams aus neuerer Sicht interessiert, dem kann ich das kleine Buch “Der missverstandene Koran” von Barbara Köster empfehlen.
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