Israel, Palästina 7. Tag

7. Tag: Jerusalem - Alt und Neustadt
Grab Davids und der Abendmahlsaal auf dem Berg Zion, Altstadt mit Klagemauer, Jerusalem-Museum und die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Übernachtung in Jerusalem.

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Dormitio Abtei der deutschen Benediktiner auf dem Zions-Berg - 1910 eingeweiht.

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Der Legende nach befindet sich hier das Grab von König David.

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Im zweiten Stock über dem David-Grab soll sich der Abendmahlsaal befinden - eine Kreuzfahrerkapelle, die später zeitweise als Moschee genutzt wurde.

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Religöse Familie aber nicht orthodox.

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Jugendliche am Sabbath nicht weit von der Klagemauer.

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Tempelberg mit Felsendom, davor die Klagemauer, rechts Touristenzugang zum Tempelberg. Auf dem Tempelberg befindet sich auch die Al Aksa-Moschee (rechts, nicht im Bild). Sie ist nach den Moscheen in Mekka und Medina die dritt wichtigste Moschee des Islam. Der Felsendom wird von Muslimen und Juden verehrt. Hier wollte Abraham seinen Sohn Isaak als Opfer darbringen und Mohamed soll von hier mit seinem Pferd in den Himmel aufgefahren sein. Im Innern des Felsendoms befinden sich Wandinschriften, die als älteste Schriften des Islams gelten - älter als die ältesten erhaltenen Koranfragmente. Eine dieser Schriften nennt “Mohammed” und dies gilt als älteste Nennung des islamischen Propheten. Nach neueren Deutungen einiger westlicher Islamwissenschaftler wird in diesem Zusammenhang aber “Mohammed” nicht als Name verwendet, sondern steht für “Der Gepriesene” und bezieht sich im weiteren Kontext auf “Jesus, den Sohn Marias”. Sie vermuten auch, dass der Erbauer des Felsendoms Abd-al Malik, ein Omajaden-Herrscher, selbst noch arabischer Christ war und den Felsendom als christliche Kirche erbaut hat. Der Islam hätte sich erst hundert Jahre später als eigenständige Religion etabliert. Einige dieser Wissenschaftler veröffentlichen ihre Forschungsergebnisse unter einem Pseudonym, da sie um ihr Leben fürchten. Der Felsendom wurde nie als Moschee benutzt und ist heute auch nur ein heiliger Schrein. Die Bauarchitektur entspricht byzantinischer Kuppelkathedralen und die heutige Fassadenverkleidung aus blauen Fliesen stammt aus dem 16. Jh.. Wer sich mehr für die Anfänge des Islams aus neuerer Sicht interessiert, dem kann ich das kleine Buch “Der missverstandene Koran” von Barbara Köster empfehlen.

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Die Klagemauer am Tempelberg ist der letzte erhaltene Rest des 2. jüdischen Tempels, der ab 20. v. Chr. von Herodes dem Großen erbaut wurde. Männer und Frauen beten in getrennten Bereichen. Die Ritze zwischen den mächtigen Steinen sind voll von Wunsch- und Gebetszetteln. Der erste von König Salamon erbaute Tempel an dieser Stelle wurde 586 v. Chr. von den Babyloniern zerstört. Die Römer zerstörten den zweiten Tempel 70 n. Chr. als Strafe für den jüdischen Aufstand gegen die römische Besatzung.

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Als wir die Klagemauer besuchten, hatten wir das Glück, dass an diesem Sabbat viele Jungen ihr Bar-Mitzwa-Fest hatten. An diesem Tag erhalten männliche Juden im Alter von 13 Jahren ihre religiöse Mündigkeit. Wir sehen hier im Bild einen Jungen umgeben von seinen männlichen Familienmitgliedern. Fast alle haben Gebetsriemen angelegt und in der Mitte steht ein prachtvoller Thora-Schrein. Ein Fotograph und Videofilmer begleitet die Festgesellschaft und auf dem Weg durch die Stadt zur Klagemauer wurde Musik gespielt und getanzt.

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Modell der Stadt Jerusalem von vor 2000 Jahren im Israel-Museum. Rechts der von Herodes erbaute zweite Tempel.

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Links der weiße “Schrein des Buches”, rechts gegenüber eine schwarze Basaltmauer. Weiß und Schwarz symbolisieren den Kampf zwischen Gut und Böse, den Sieg der Heiligen Schrift über den Unglauben der Menschheit. Im Schrein des Buches befinden sich alte Handschriften mit Texten aus dem alten Testament sowie die weltbekannten Qumran-Rollen, mit den ältesten Abschriften aus dem Alten Testament.

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Allee der Gerechten in Yad Vashem, der Holocaust-Gedenkstätte - in dieser Allee wird Nicht-Juden gedacht, die während der Nazi-Terrorherrschaft Juden das Leben gerettet haben.

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Oskar und Emilie Schindler wird hier auch gedacht - jedem Gerechten wurde ein Baum gepflanzt.

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In einer Kuppelhalle befinden sich unzählige Bilder ermordeter Juden - in Wandregalen wird ihre Geschichte aufbewahrt.

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Jaffa-Tor (links) und Stadtmauer am Abend.

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Alter enger überdachter Basar hinter dem Jaffa-Tor führt hinunter zur Grabeskirche.