Israel, Palästina 8. Tag

8. Tag: Jerusalem - Ölberg, Via Dolorosa, Geburtskirche
360 Grad Panoramablick vom Glockenturm der Himmelfahrtskirche auf dem Ölberg. Spaziergang hinunter zum Gethsemane-Garten und hinauf zur Altstadt, dann entlang der Via Dolorosa zur Grabeskirche und weiter durch den Basar hinauf zum Jaffa-Tor. Übernachtung in Jerusalem.

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Panoramablick vom Glockenturm (über 50 m hoch) der Himmelfahrtskirche auf dem Ölberg.

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Die Himmelfahrtskirche wurde auf dem höchsten Punkt von Jerusalem auf 850 m ü. M. gebaut. Der Tempelberg mit dem Felsendom liegt deutlich tiefer.

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Stadtrand von Ost-Jerusalem mit dem antipalästinensischen Schutzzaun, der hier Siedlungen zerschneidet.

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Die Himmelfahrtskirche wurde von der Auguste-Victoria-Stiftung der Frau des deutschen Kaisers Wilhelm II. im neobyzantinischen Stil erbaut und 1914 fertig gestellt..

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Mit Malereien und Mosaiken prächtig ausgestalteter Kircheninnenraum.

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Nach einer kurzen Busfahrt hatten wir einen überwätigenden Ausblick auf den Tempelberg, links die Al-Aqsa-Moschee, der drittheiligste Moschee des Islams. In der Mitte wieder der Felsendom, rechts das zugemauerte Goldene Tor, durch das die Juden ihren Messias am jüngsten Tag erwarten. Die Klagemauer befindet sich zwischen Moschee und Felsendom auf der anderen Seite des Tempelberges. Im Vordergrund ein riesiger jüdischer Friedhof, der die gesamte Flanke des Ölberges überzieht.

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Die römisch-katholische Dominus Flevit Kapelle des Franziskaner-Ordens. 1955 auf den Fundamenten einer alten byzantinischen Kirche vom Architekten Antonio Barluzzis erbaut. Die Kuppel in Tränenform erinnert an die Trauer Jesu im Wissen um die Zerstörung Jerusalems.

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Die Kapelle liegt am Ölberghang auf gleicher Höhe wie der Felsendom auf dem Tempelberg. In dieser Kameraperspektive ein islamisches und christliches Symbol Seite an Seite.

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Zwei orthodoxe Juden besuchen ein Grab. Besucher hinterlassen oft auf dem Grabstein ein Steinchen. Jüdische Friedhöfe sind für die Ewigkeit und werden nie eingeebnet, um Platz für neue Gräber zu schaffen.

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Der Garten Gethsemane mit anscheinend zweitausend Jahre alten Olivenbäumen - hier betete Jesus in der Nacht bevor er von Judas verraten wurde. Im Hintergrund die “Kirche aller Nationen” oder auch “Todesangst-Basilika” genannt. Im Lukasevangelium heißt es: “Und er betete in seiner Angst noch inständiger und sein Schweiß war wie Blut, das auf die Erde tropfte”.

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Die “Todesangst-Basilika” wurde mit den Geldern aus 12 Nationen zwischen 1919 und 1924 erbaut.

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Das Löwentor am Freitag - Massen von Männern und Autos unterwegs zur Al-Aqsa-Moschee zum Freitagsgebet.

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Die Sankt-Annen-Kirche, eine schlichte Kreuzfahrerkirche und Dreischiffbasilika, erbaut 1142 n. Chr., mit wunderbarer Akkustik. Der Legende nach stand hier das Haus der Eltern Marias und sie ist hier geboren worden. Die heilige Anna ist die Mutter Marias, Joachim der Vater. Nach der Eroberung durch die Muslime wurde die Basilika als Koranschule benutzt und später zur osmanischen Zeit als Pferdestall und befand sich in einem beklagenswerten Zustand. Heute gehört die Kirche dem Missionsorden der “Weißen Väter”, die bei uns in Haigerloch früher ein Jungeninternat betrieben haben, das heute als Altersruhesitz für die zurückgekommenen Patres und Brüder dient.

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Gleich nebenan befinden sich der Überreste des Bethesda-Teichs. Heute gibt es kein Wasser mehr, in späterer Zeit wurden Zisternen zur Wasserversorgung angelegt. Jesus soll hier am Sabbat einen Kranken geheilt haben und zog dadurch den Zorn einiger religiöser Juden auf sich. Nach dem Johannes-Evangelium sprach Jesus zu dem Kranken, der seit 38 Jahren gelähmt war: “Steh auf, nimm dein Bett und geh umher.”

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Die Geißelungs-Kapelle am Anfang der Via Dolorosa, zerfallen und 1929 wiedererbaut im Stil des 12. Jahrhunderts.

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Eingemauerte Säule - Kreuzwegstation 6: Veronica reichte hier Jesus das Schweißtuch.

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Hauptportal der Grabeskirche - im Mittelalter wurde die Grabeskirche durch die Muslime zerstört, dies war ein auslösendes Moment des ersten Kreuzzuges. Der Wiederaufbau erfolgte im 11. Jh.. Die Grabeskirche ist heute in der Hand von sechs christlichen Konfessionen. Da sie sich seit Jahrhunderten über Besitzrechte und die Gebetsordnung streiten, hat ein Sultan den Schlüssel einer muslimischen Familie übertragen, die noch heute die Kirche auf- und zuschließt. Die Leiter unter dem mittleren Fenster soll schon seit Jahrzehnten dort stehen und kann nicht aufgeräumt werden, weil nicht klar ist, wer die Befugnis dazu hat. Dieser Streit erschwert auch die Renovierung und Instandhaltung der mittelalterlichen Kirche. Die Kirche soll über dem Kreuzigungsplatz Golgota und die Begräbnisstätte erbaut worden sein.

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Betritt man die Grabeskirche über das Hauptportal und steigt man glech rechts eine enge Treppe hinauf, so gelangt man der Überlieferung nach auf den Golgota-Felsen bzw. den Kalvarienberg, wo Jesus ans Kreuz geschlagen wurde. Unter einem Altar befindet sich ein Stern, der die Stelle des Kreuzes markieren soll. Davor stehen Menschenmassen, die die Kreuzigungsstelle berühren wollen.

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Auf diesem Stein soll der Leichnam Jesu geslalbt worden sein. Die Glaübigen berühren oder Küssen den Stein, beziehungsweise tropfen Öl auf den Stein und nehmen es mit einem Tuch wieder auf. Wir waren am frühen Nachmittag in der Grabeskirche und Menschenmassen drängelten sich überall.

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Links: unter diesem Schrein in ein Gruft befindet sich das Grab Jesu. Da zu viele Menschen anstanden, sind wir nicht hinabgestiegen. Rechts: das Gewölbe des Mittelschiffs der Basilika.

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Vor der Grabeskirche ein orthodoxer Priester mit Pilgerfrauen.

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Orthodoxe Juden eilen durch den Basar um rechtzeitig zum Sabbat-Beginn, Sonnenuntergang am Freitag, zu Hause zu sein.